03.02.2023
Unter Hinweis auf einen hart umkämpften Fachkräftemarkt und einen deutlichen Stellenzuwachs im öffentlichen Dienst werben die Spitzengremien von Sächsischem Städte- und Gemeindetag und Sächsischem Handwerkstag gegenüber der Politik gemeinsam dafür, bei der Anwerbung von Fach- und Arbeitskräften mehr Augenmaß an den Tag zu legen.
Zu diesem Zweck machen sich beide Verbände in einem Schreiben an Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) dafür stark, einen „Pakt für Fairness und Fachkräftesicherung“ zu schließen. In einer solchen Übereinkunft sollte eine Quote der Beschäftigten im öffentlichen Dienst auf Bundes- und freistaatlicher Ebene, gemessen an der Gesamtzahl der in Sachsen beschäftigten Personen, festgeschrieben werden. Damit Kommunen diese Vorgabe erfüllen können – so der Vorschlag –, dürfe ihnen der Freistaat dann allerdings keine neuen personalintensiven Aufgaben und Verpflichtungen mehr auferlegen, ohne sie zugleich anderweitig zu entlasten.
Auf diese Weise werde „ein Zeichen gesetzt, dass Wertschöpfung aus der Wirtschaft kommt und seitens der öffentlichen Hand kein weiterer Stellenaufwuchs betrieben wird, der zu Lasten des Arbeitsmarktes und des Wirtschaftswachstums geht“, heißt es in dem von Städte- und Gemeindetag-Präsident Bert Wendsche und Handwerkstag-Präsident Jörg Dittrich unterzeichneten Brief an die sächsische Landesregierung.
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Als größte Landeshandwerksorganisation im Osten Deutschlands vertritt der Sächsische Handwerkstag derzeit rund 56.000 Betriebe mit etwa 300.000 Beschäftigten.
Der Sächsische Städte- und Gemeindetag ist der Spitzenverband der Kommunen im Freistaat und vertritt aktuell die Interessen von 416 der insgesamt 418 Städte und Gemeinden.