22.02.2023
Der Bestand an Betrieben im Wirtschaftsbereich Handwerk ist in Sachsen im Jahr 2022 zurückgegangen.
Über alle Gewerbegruppen hinweg gab es bei den Betrieben des Handwerks sowie des handwerksähnlichen Gewerbes 3.213 Zugänge sowie 4.014 Abgänge (absolut: minus 801 Betriebe bzw. minus 1,4 Prozent). Damit waren zum 31. Dezember 2022 im sächsischen Handwerk gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt 55.534 Betriebe gemeldet.
Einer der Hauptgründe für insgesamt rückläufige Betriebszahlen im Handwerk ist der Rückzug von Soloselbstständigen. Sofern beruflich qualifiziert, sind viele von ihnen als sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in wettbewerbsfähige Handwerksbetriebe (z.B. Bau- und Ausbaugewerbe) gewechselt. – Zudem haben alters- und strukturwandelbedingte Gewerbelöschungen, hier vor allem im ländlichen Raum, den Betriebsbestand schrumpfen lassen. Neugründungen und Unternehmensnachfolgen sind wegen der Fachkräfteknappheit Grenzen gesetzt. Mitunter schrecken qualifizierte Handwerker aber auch aufgrund unattraktiver Rahmenbedingungen (staatliche Bürokratielasten im Geschäftsalltag) vor dem Aufbau einer eigenen beruflichen Existenz zurück.
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Im Saldo rückläufig ist die Zahl zulassungspflichtiger Handwerke, d.h. jener Handwerke, die gewerblich nur von nachweislich qualifizierten Betriebsinhabern (z.B. mit Meisterabschluss) ausgeübt werden dürfen. Dabei wurden vor allem in den Berufen Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Kfz-Techniker sowie Friseur mehr Gewerbe ab- als angemeldet. Unterm Strich mehr Zu- als Abgänge verzeichnet dagegen die Gruppe der zulassungsfreien Handwerke (etwa in den Berufen Gebäudereiniger, Fotograf und Kosmetiker), aber auch die der handwerksähnlichen Gewerbe.
Gleichwohl: Mit anteilig 39.209 Betrieben (= 70,1 Prozent) wird die Unternehmenslandschaft der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ im Freistaat überwiegend von zulassungspflichtigen Handwerken geprägt.
Branchenübergreifend sind im gesamten sächsischen Handwerk aktuell etwa 300.000 Menschen beschäftigt.
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