16.08.2023
Angesichts der seit Monaten anhaltenden und sich offenbar verschärfenden Krise in der deutschen Bau- und Immobilienwirtschaft fordert der Sächsische Handwerkstag die Bundesregierung auf, in einer konzertierten Aktion von Politik, Bau-, Immobilien- und Finanzwirtschaft das Land zügig aus der Talsohle herauszuführen.
„Wenn zudem der Internationale Währungsfonds für Deutschland 2023 die schlechteste Wirtschaftsentwicklung aller G-7-Staaten voraussagt, muss uns dies erst recht zu denken geben. Während die Weltwirtschaft in diesem Jahr um 3 Prozent wachse, werde mit Deutschland eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt um 0,3 Prozent schrumpfen. Wir sind erstaunt, zu diesem Befund vom deutschen Wirtschaftsminister bislang kein Wort gehört zu haben“, wie der Sprecher der Geschäftsführung des Sächsischen Handwerkstages, Andreas Brzezinski, am Mittwoch in Dresden feststellte.
Rückläufige Baugenehmigungen sowie ein Ausbleiben von Investitionen ins-besondere im Wohnungsbau haben Deutschlands Bauwirtschaft in eine tiefe Krise gestürzt. Der Einbruch bei Investitionen ist zuallererst auf massiv gestiegene Baustoffpreise, steigende Zinsen an Kapitalmärkten, aber auch auf deutlich verschärfte Energie- und Umweltstandards zurückzuführen, die bei der Kalkulation von Bau- und Ausbauvorhaben zugrunde gelegt werden müssen.
Handwerkstag-Präsident Jörg Dittrich:
„Was wir in Deutschland jetzt brauchen, sind professionelles Krisenmanagement und politische Führung an der Spitze des Staates. Ich bekräftige meinen Vorschlag, möglichst rasch einen Bau-Krisengipfel mit allen betreffenden Spitzenverbänden einzuberufen. Gefragt ist letztlich ein überzeugender Handlungsfahrplan, der anhand verlässlicher Rahmenbedingungen einen Ausweg aus der Krise weist. Die anhaltende Verunsicherung großer Teile in der Bevölkerung muss ein Ende haben.“